Maexotic

It's a maexotic world ...

Bifteki

Ausnahmsweise gibt es jetzt schon das Rezept für das Essen, das es bei uns heute Abend geben wird.

Zutaten

ca. 500 g Rinderhackfleisch, 1 Bund Blatt-Petersilie, 1 Zwiebel, 2 Knoblauchzehen, 2 Eier, ca 200 g Feta, 1 trockenes Brötchen, getrockneter Oregano, Kreuzkümmelpulver, Piment, Salz, Pfeffer, Olivenöl

Zubereitung

  1. Brötchen in Wasser (oder Milch) einweichen
  2. Zwiebel und Knoblauch fein würfeln, Petersilie waschen, trockenschütteln und die Hälfte (der Blätter) fein hacken
  3. Hackfleisch in eine Schüssel geben, Zwiebeln, Petersilie, Eier, Salz, 2 TL Oregano, 1 gestrichener TL Piment, 1 gestrichener TL Kreuzkümmelpulver dazugeben
  4. das eingeweichte Brötchen auspressen und zermatschen und ebenfalls in die Schüssel geben
  5. aus den ganzen Zutaten einen glatten Teig kneten bis alles gut vermischt ist
  6. den Teig in 4 Portionen teilen
  7. einen Suppenteller mit kaltem Wasser ausschwenken, jeweils einen Teil hineinlegen und flachdrücken, 1/4 des Feta in die Mitte geben, den Teig nach oben über den Käse schlagen und so quasi einen flachen Kloß formen
  8. die Stücke in heißem Olivenöl von jeder Seite anbraten (2-3 Minuten), bis sie sich fest anfühlen
  9. mit der restlichen Petersilie garniert servieren

Dazu schmeckt ein griechischer Salat, Kartoffelscheiben, Tsatziki und ein leckerer Rotwein

Guten Appetit!

Geisterkommunikation über Weißes Rauschen

Weißes Rauschen

Vor kurzem lief im Fernsehen ein Beitrag über Menschen, die per weißem Rauschen mit anderen Wesen kommunizieren. Das läuft so ab, dass man eine Frage stellt, ein Mikrofon vor den Lautsprecher hält, aus dem weißes Rauschen kommt, und danach das Rauschen wie ausfiltert bis eine Stimme übrig bleibt, die einem die Frage natürlich beantwortet. In Deutschland sind die Stimmenjäger im Verein für Transkommunikations-Forschung (VTF) e.V. organisiert. Der interessierte Leser findet dort jede Menge Artikel zum Thema und auch Anleitungen zum Selbstversuch.

Regelmässige Leser dieses Blog stellen sich jetzt die Frage: "Warum erzählt er uns das alles?" und "Ist er jetzt total durchgeknallt?"

Berechtigte Fragen, aber, ausgehend von diesem Tweet von Felicea hatte ich heute die überhaupt genialste Erleuchtung: Natürlich kommunizieren diese Wesen nicht nur akustisch mit uns, sondern auch visuell. Es hat seinen Grund, dass der Scanner sich so verhält. Die Wesen wollten in Kontakt mit ihr treten. Schliesslich ist allerorts hinreichend bekannt, dass sie unter grossem Zeit- und Leistungsdruck steht (siehe "NaNoWriMo: Aufgeben ist lame) weil sie am NaNoWriMo teilnimmt. Und natürlich wollten sie ihr gleich den Text liefern, so für cut 'n paste.
Also los, lasst uns flugs ein Papier ausdrucken, mit weißen Rauschen drauf, auf den Scanner damit, durch die OCR-Software gejagt und geschaut, was sie mitzuteilen haben.
Vielleicht schreibt ihr ja bei Gelegenheit in die Kommentare, was sie euch so mitgeteilt haben.

Weißes Rauschen hat aber auch viele ernsthafte Anwendungen, in der Stochastik, in der Statistik und in der Akustik. In Bereich der Akustik wird es z.B. verwendet

  • bei Sirenen (aka Martinshorn), weil es Hintergrundgeräusche durchdringt
  • zur Behandlung von Tinnitus und Migräne
  • zur Überdeckung von Hintergrundgeräuschen und damit zur Erhöhung der Privatsphäre und Produktivität
  • als eine Art Foltermethode, um die Opfer zu desorientieren
  • von Sounddesignern als Basis für alle Arten von Geräuschen oder gar Musik

Auf der Website von Simply Noise finden sich dazu Hörbeispiele, auch als Download (Update: Der Download der Audiodaten ist mittlerweile nur mehr nach einer Spende über paypal.com möglich). Recht entspannend finde ich das MP3 mit Gewitterstimmung und Regen (60 min, 144 MB) von Caroline Hernandez.

Viel Spaß beim Hören!

Satoru Iwata über digitale Downloads für Spiele

Satoru Iwata
Satoru Iwata
© 2008 by Jg1992 - wikimedia.org

Eine grosse Kontroverse bahnt sich an. Während Analysten davon ausgehen, dass zumindest Sony und Microsoft in spätestens 5 Jahren Spiele nur noch als Download anbieten, widerspricht Nintendos Satoru Iwata:

Most radical people even dare to say that retailers will be replaced by digital distribution in no time. But personally, I think it will still require a significant amount of time. In short, in 20 years or so I might say it will have probably changed. But in five years or so, I do not totally agree with opinions that no one will purchase titles at retailers by then. Habits of life do not change such radically and quickly.

Ich bin ja der Meinung, dass das nicht nur etwas mit Gewohnheiten zu tun hat.

Ich bin nicht so der Hardcore-Gamer. Dennoch ist über die Jahre einiges an Spieleconsolen zusammengekommen: von Sega der Dreamcast und von Nintendo der Gameboy Advance, DS, DSi, Gamecube und eine Wii. Die Wii und der DSi sind downloadfähig, aber die einzigen "Spiele", die wir uns jemals heruntergeladen haben, sind der Internet Browser für die Wii und ich glaube zwei Spiele für den DSi, die waren alle kostenlos. Dabei bieten die Wii und der DSi mittlerweile über den Wii Shopping Channel den DSi Shop jede Menge Spiele an.

Warum nicht? Recht einfach: Um die Downloads auch nur ansatzweise kontrollieren zu können (sonst ist es einmal runtergeladen und eine Million mal kopiert) werden die Spiele per DRM an die Konsole gebunden. Ein heruntergeladenes Spiel läuft genau auf dieser Konsole und fertig. Aus den Nutzungsbedingungen des Wii Shop Kanals:

Beachten Sie bitte, dass Sie die heruntergeladene Software nur auf der Wii-Konsole verwenden können, auf die sie heruntergeladen wurde; es ist nicht möglich, die Software auf eine andere Wii-Konsole zu übertragen.

Geht jetzt eine dieser Spielekonsolen kaputt (was uns auch schon passiert ist) wird es kompliziert. Dann geht man nicht einfach in den nächsten Laden und holt sich eine neue. Also man kann schon, aber dann kann man die Spiele nicht mehr spielen. Also muss man die Konsole zum Hersteller bringen und der macht dann irgendwas (reparieren, austauschen) und das hoffentlich so, dass die Information, über die für diese Konsole gekauften Spiele erhalten bleibt (von den Spielständen mal ganz abgesehen)

Es betrifft aber nicht nur Hardwareschäden: Nintendo bringt, nach nur 6 Monaten, einen Nachfolger zum DSi heraus, mit grösseren Bildschirmen. Wow, endlich zumindest etwas mehr, die von den alten DSen waren schon etwas futzelig. Aber halt ... wenn ich mir den neuen DSi mit den grösseren Bildschirmen kaufe, was ist dann mit den Spielen auf dem alten DSi? Die kann ich ja nicht übertragen, also kann ich sie auf dem neuen DSi nicht mehr spielen.

Na gut, dann verkaufe ich halt den alten DSi mitsamt den Spielen, ein paar will ich eh nicht mehr haben und von dem Geld, das damit wieder hereinkommt, kaufe ich mir dann die paar Spiele, die mich interessieren, eben wieder neu im DSi Shop. Tja, auch das geht nicht. Laut der Nutzungsbedingungen des Wii Shop Kanals, denen man zustimmen muss, gehören einem die Spiele ja nicht, sondern sie sind nur irgendwie geliehen (darum darf man sie ja wohl auch beliebig oft erneut herunterladen), und das auch nicht gegen Geld, sondern nur gegen Nintendo Points, und das ist ja kein Geld ("Punkte haben keinen Geldwert", auch wenn man sie gegen Geld kaufen muss). Und deshalb darf man die Spiele auch nicht weiterverkaufen, sondern, wenn man die Konsole verkauft, muss man vorher alle Download-Spiele löschen und das Shop-Konto ebenfalls (und die noch vorhandenen Punkte fallen Nintendo zu).

Das Konto für den Wii-Shop-Kanal ist ausschließlich für Ihren persönlichen Gebrauch vorgesehen. Sie sind nicht berechtigt, Ihr Konto für den Wii-Shop-Kanal oder sonstige Inhalte oder Produkte mit Bezug auf Ihr Konto für den Wii-Shop-Kanal zu verkaufen oder anderweitig auf Dritte oder auf eine andere Konsole zu übertragen.
[ ... ]
Wenn Sie Ihr Konto für den Wii-Shop-Kanal kündigen, verlieren Sie automatisch alle Rechte an nicht genutzten Punkten, die dann auf Nintendo übergehen.

Das dumme ist, dass Nintendo gerne Nutzerdaten hätte, also kann man Spiele-Demos herunterladen, aber nur, wenn man sich einen Website-Account anlegt und diesen mit dem Shopping-Kanal verknüpft. Damit wird es noch schwieriger das Wii-Shop-Kanal Konto einfach trotzdem weiterzugeben, denn dann müsste man ja auch den Website-Account aufgeben, und dann braucht man eine neue eMail-Adresse, um einen neuen anlegen zu können, verliert alles, was man sich bisher so "erarbeitet" hat und jemand anderer ist plötzlich mit dem eigeenen Namen unterwegs.

Sehr schlau eingefädelt ist auch die Tatsache, dass man damit noch viel mehr verkaufen kann, denn man darf gekauftes nicht weitergeben, sondern muss es vernichten. Sowohl für sich als auch für den Käufer des Geräts. Juhuuu ... aus eins mach drei - gibt es eine bessere Verkaufsstrategie?

Und genau deswegen, werde ich wohl niemals ein (vollwertiges) Spiel downloaden. Zumindest nicht, solange die sich alle so arschig aufführen. Lieber nur die Hälfte Spiele, dafür aber ordentlich ausgewählt, so dass man es auch spielt und - man hat was in der Hand. Auch dann noch, wenn ihnen nach zwei Jahren einfällt, dass sie das Spiel jetzt doch nicht mehr anbieten wollen und man es aus Platzgründen und im Vertrauen auf "lade es Dir runter so oft Du willst" gelöscht hatte.

Ghostpainting

Der Herr Olsen praktiziert Lightpainting und produziert dabei einige wirklich geniale und sehenswerte Bilder. Nicht minder anstrengend ist das Ghostpainting :-) Neben der Pinakothek der Moderne in München sind einige Beleuchtungskörper im Boden eingelassen. Diese kann man nutzen, um sich anstrahlen zu lassen. Bewegt man sich während der restlichen Belichtungszeit (je mehr je besser) ziemlich schnell und verharrt immer kurze Zeit statisch posierend im Licht, so ergibt sich ein Effekt wie er auf nachfolgendem Bild zu sehen ist. Nicht so kunstvoll wie bei Herrn Olsen, aber auf Dauer auch recht schweißtreibend, die Lauferei.

Handgemachter Kommentar-Spam - der qualvolle Weg

Ich habe im Apache Setup ein paar bösartige ACLs definiert und das Antispam-Plugin von s9y tut ein übriges, so dass der Kommentar-Spam, den ich in meinem Blog noch sehe, wirklich minimal ist.

Von Zeit zu Zeit aber kommt ein auf den Artikel bezogener, banaler Kommentar und der "Homepage"-Link ist offensichtlich kommerziell: handgemachter Kommentar-Spam also.

Gerade eben hatte ich wieder so einen Fall. Diesmal war sogar zu erkennen, woher der Spammer kam, nämlich über eine Suche nach "blog dirndl". Mein Blogartikel erscheint bei ihm (oder ihr) auf Seite 12.

Das hat mich jetzt dann doch interessiert, und so habe ich mal ein paar Ergebnisse auf den Seiten 1-11 angeklickt und die Kommentare durchgesehen. Siehe da, fast alle Blogs wurden "beglückt" und das geht schon seit fast 2 Monaten so. Das ist aber kein Wunder, denn das "Landing" war 04/Nov/2009 13:06:16 und der Kommentar wurde abgeschickt 04/Nov/2009 13:11:46, also gut 5 Minuten später. Der Erfolg ist aber ziemlich mässig, weil eigentlich alle den Link entfernt haben.

Ähnlichen Spam, wenn auch zu anderen Themen, haben auch andere Blogger.
Warum macht man sowas? Die HREFs sind doch eh alle mit rel="nofollow" getagged, so dass die Suchmaschinen das nicht berücksichtigen. Für SEO taugt soetwas also schon einmal nicht.
Wer macht sowas? Sind das die Inhaber der Websites, die nichts zu tun haben? Kann man damit Geld verdienen? Das ist dann aber ein echter Knochenjob, oder? Was kann man wohl per Eintrag kriegen? 10 Cent? 50 Cent? Schafft man alle 5 Minuten einen Eintrag, dann sind das 6 € pro Stunde (wenn es den überhaupt 50 Cent dafür gibt).
Und dann muss man sich auch noch permanent irgendwelche passenden Texte überlegen. Vielleicht sind das ja alles arbeitslos gewordene Schreiberlinge der "herkömmlichen Medien", denen es ja wegen des bösen Internet allen so schlecht geht.

Fragen über Fragen. Aber vielleicht spammed mir ja mal jemand eine Antwort ;-)

Facebook FAIL - user information leakage im Referrer

Es ist schon fast ironisch, dass dies auffällt, weil jemand in Facebook auf den Link zu meinem Artikel über Datenschutz geklickt hat.

Aufgrund der absolut hirntoten Strategie, mit der Facebook seine URLs aufbaut, passiert folgendes:

Eine Suche nach "John Doe" resultiert in folgendem URL:

http://www.facebook.com/search/?q=John+Doe&init=quick

Klickt man anschliessend auf "Home", ändert sich dieser zu:

http://www.facebook.com/search/?q=John+Doe&init=quick#/home.php?ref=home

und das ist dann auch das, was der Betreiber einer Website sieht, wenn man jetzt unter "Home" auf einen externen Link klickt.

Na gut, das alleine ist jetzt noch nicht so tragisch, aber man kann ja auch auf einen beliebigen "John Doe" in der Trefferliste klicken, dann landet man bei:

http://www.facebook.com/profile.php?id=1000nnnnnnnnnnnn&ref=search&sid=12nnnnn842.1782059462..1

und von da dann nach "Home" ist man bei

http://www.facebook.com/profile.php?id=1000nnnnnnnnnnnn&ref=search&sid=12nnnnn842.1782059462..1#/home.php?ref=home

Klickt man jetzt auf einen externen Link, wird der URL wiederum im Referrer-Feld übergeben.

Und nun ist es nicht mehr lustig. Die oben markierte (von mir anonymisierte) Zahl ist die Benutzernummer des Facebook-Accounts. Damit kann der Website-Betreiber in diesem Fall nachverfolgen, welche Facebook-Benutzer seine Webseiten aufgerufen haben.

FAIL!

Datenschutz (II) - Nimmersatte

Erster Teil: Datenschutz (I) - Missverständnisse

DatenschutzEin wichtiger Bestandteil des eigenen Datenmanagements ist es immer zu hinterfragen "Warum wollen die meine Daten und wofür?" und dann die Antwort einem Plausibilitätstest zu unterziehen.

Der Staat

Dass die Ermittlungs- und Strafverfolgungsbehörden geradezu datensüchtig sind, liegt klarerweise in deren Natur. Die Rechtfertigung, die Münchens Polizeipräsident Prof. Wilhelm Schmidbauer (Honorarprofessor an der Juristischen Fakultät der Universität Regensburg) im tz-Interview "Internetbetrug: „Staat lässt die Bürger allein“" zum Besten gibt, ist aber schon geradezu haarsträubend (wie der gesamte Artikel):

Wir als Polizei haben es nicht geschafft, die Gesellschaft davon zu überzeugen, dass diese Überwachungsängste unbegründet sind. Das Tragische daran ist, dass eine Überwachung ja tatsächlich erfolgt – aber nicht durch den Staat. Seit 2004 haben wir in München nur dreimal eine Wanze in einer Wohnung angebracht. Man wird im Netz nicht vom Staat überwacht, sondern von Bekannten, Freunden, vor allem aber von Neugierigen und von Konzernen, die gezielte Werbekampagnen starten wollen. Und von einer neuartigen Kriminalität, die ganz gezielt das Internet ausnutzt, um sich auf Kosten der User zu bereichern.

Da hat er recht, man wird im Netz noch nicht total vom Staat überwacht, weil das Bundesverfassungsgericht bis zur endgültigen Entscheidung ein paar Auflagen gemacht hat. Was der nette Herr Schmidbauer aber komplett unter den Tisch fallen lässt ist, dass der Staat ohne meine Einwilligung Verkehrsdaten überwachen, aufzeichen und speichern will, also

  • mit wem habe ich wie lange telefoniert
  • mit wem habe ich wann eMails ausgetauscht
  • wann und wie lange und mit welcher Adresse war mein Rechner (oder DSL-Router) mit dem Internet verbunden
  • im Falle von Mobiltelefonen auch die Funkzelle, von der aus das Gespräch geführt wurde, also der "Ort"

Anders als bei der unterstellten Überwachung durch Bekannte, Freunde, Neugierige, Konzerne und Kriminelle hat man darauf keinen Einfluß und kann nicht selbst frei entscheiden, welche Daten man zur Verfügung stellen will und welche nicht

Zudem versucht der Staat in ganz andere Bereiche des Lebens einzugreifen, nämlich in solche, auf die die Bekannten, Freunde, Neugierigen, Konzerne und Kriminellen keinen Zugriff haben, die aber ein integraler Bestandteil der Privatsphäre sind, nämlich Telefonate, eMails und Bewegungsdaten.

Wenn die Polizei jemanden überzeugen will, sollte sie erst einmal derartige Vorkommnisse abschaffen (via isotopp), dann klappt es auch wieder mit dem Vertrauensvorschuss. Sorry, das konnte ich mir jetzt nicht verkneifen.

Online-Vermarkter

Web Bugs sind überallSogenannte Web Bugs findet man heute fast auf jeder Webseite. Teils wirklich noch als 1 Pixel grosse, transparente Bilder, teils in Javascript realisiert. Bei jedem Abruf einer Seite im Web kontaktiert man dadurch einen Statistikserver, der den Zugriff speichert. Oftmals kommen diese Bilder oder Code-Schnipsel in Begleitung von Web-Cookies. Der Statistikdienstleister bietet damit dem Sitebetreiber ausführliche Statistiken. Da die Cookies der Web Bugs jedoch auf die Server des Statistikdienstleisters zeigen, hat dieser die Möglichkeit Benutzer auch über Websitegrenzen hinweg zu verfolgen, auf allen Websites, mit deren Betreibern er zusammenarbeitet. Da die Cookies im Browser gespeichert werden, ist diese Nachverfolgung über verschiedene IP-Adressen (also auch noch nach dem Ausschalten des Rechners/DSL-Routers) und beinahe beliebige Zeiträume hinweg möglich.

Ebenfalls verwendet werden die Web Bugs in HTML-eMails. Damit lässt sich ermitteln, ob, wann und wie oft der Adressat die eMail geöffnet hat. Ist der Web Bug mit einem Identifikator versehen, lässt sich über einen Abgleich mit dem Cookie auch ermitteln, ob die eMail an andere Benutzer weitergegleitet wurde.

Besonderes Interesse an diesen Daten haben Online-Vermarkter. Die Erstellung möglichst genauer Profile ermöglicht ihnen zielgerichtet Werbung einzublenden.

Für den Firefox Webbrowser gibt es die Erweiterung Ghostery, mit deren Hilfe sich dieses Ungeziefer aufspüren und blockieren lässt.

Weitere Datenkraken

Diese Datensammelwut ist aber nicht auf das Internet oder Medien im weiteren Sinne beschränkt, sondern zeigt sich u.a. in Gestalt:

  • der unzähligen Überwachungskameras (CCTV), die zum "Schutz" installiert werden. Untersuchungen (PDF) im Rahmen des SCAN-Projekts haben ergeben, dass - außer in Ausnahmefällen - keine Veränderung und schon gar keine Verbesserung der bestehenden Situation, nach Aufstellen der Kameras erfolgte.
    Brandon C. Welsh und David P. Farrington zeigen in ihrem Buch "Making Public Places Safer" sogar, dass man mit besserer Straßenbeleuchtung oft und ganz generell (z.B. in puncto Verkehrssicherheit) mehr erreicht.
    Wie sich George Orwell heute wohl fühlen würde, mit einer Vielzahl von Kameras um sein Haus herum und ob der Tatsache, dass es in Großbritannien eine Überwachungskamera pro 14 Bürger gibt?
  • der massenhaften, automatischen Erfassung von Autokennzeichen und dem Abgleich der Daten mit Fahndungsdateien. Zwar muss sichergestellt werden (lt. BVerfG, 1 BvR 2074/05 vom 11.3.2008), dass die Daten "technisch wieder spurenlos, anonym und ohne die Möglichkeit, einen Personenbezug herzustellen, ausgesondert werden", aber wie das mit der Umwidmung funktioniert hatte ich ja früher schon erläutert. Man muss auch nicht verstehen, wieso das Verwaltungsgericht München in einem Urteil (Az.: M 7 K 08.3052) hierzu zur Auffassung kommt

    Zweck der automatisierten Kennzeichenerfassung ist die präventive Datenerhebung ohne konkreten Anlass als Vorsorge zur Verfolgung von bzw. Verhütung von Straftaten

    wenn sie doch gar nichts speichern. Wahrscheinlich lassen sich Fahrzeuge, die demnächst zu Straftaten verwendet werden sollen, ab Zulassungsstelle am Kennzeichen erkennen. "Einmal mit Profis ..."

  • der Speicherung genetischer Fingerabdrücke. Großbritannien hat die größte DNA-Datenbank der Welt. Sie enthält über 5 Millionen Einträge (alleine 1 Million neue Einträge seit 2007), kostet über £ 4 Millionen pro Jahr und trotzdem sank die Aufklärungsrate der Polizei in den letzten 2 Jahren um 20%, wie metro.co.uk berichtet: "5m DNA records but less success in fighting crime".
    Sehr bedenklich ist in diesem Zusammenhang, dass, in einigen Staaten der USA, einmal aufgenommene DNA-Proben nicht wieder gelöscht werden, auch wenn die Person unschuldig ist. In Großbritannien hat sich das Home Office entschieden derartige Daten wieder zu löschen, aber erst nach grossem Widerstand in der Bevölkerung und einem Urteil [BBC] des EuGHMR. DNA-Untersuchungen mögen hilfreich sein, um die Unschuld zu beweisen, mehrere Vorfälle mit verseuchten Proben zeigen, dass sie zur Schuldfindung völlig ungeeignet sind. Zudem liegt die Fehlerquote bei ca. 0.01%, was bedeutet, dass alleine in Deutschland (82 Mio. Einwohner 2008/12) 8200 Menschen leben, die bei einem DNA-Abgleich positiv getestet würden.

  • von Kundenkarten und Rabattkarten. Während normalerweise ein Einkauf, etwa in einem Supermarkt, recht anonym abläuft (noch mehr, wenn man mit Bargeld bezahlt) ändert sich das mit dem Einsatz von Kundenkarten oder Rabattkarten (wie z.B. payback) schlagartig. Diese Karten ermöglichen es, über einen unbestimmten Zeitraum hinweg, sämtliche Einzelposten eines Einkaufs einer Karte und damit einer Person zuzuordnen. Damit weiss das Unternehmen u.a. wieviele Packungen Kondome, wieviele Flaschen Alkohol, wieviel Toilettenpapier, welche und wieviele Produkte zur Körperpflege man gekauft hat.

    Daraus lassen sich dann hübsche Rückschlüsse ziehen:

    • drei Packungen Kondome mal 5 Stück alle 14 Tage ergibt täglichen Sex.
    • 10 Schachteln Zigaretten jede Woche, das wird ein kurzes Leben.
    • nie Gemüse oder Obst, immer nur Tiefkühlpizza zeugt von ungesunder Ernährung.
    • nur eine Packung Duschgel alle acht Wochen zeugt von arg wenig Körperpflege.
    • 10 Flaschen Rotwein pro Woche, das dankt die Leber.

    Je mehr Firmen an firmenübergreifenden Rabattsystemen teilnehmen, desto umfassender wird das Profil. In gewisser Weise ermöglicht dies sogar (Hinweis: Tankstellen) einfache Bewegungsprofile zu erstellen).

    Richtig kritisch wird es, wenn diese Daten "abhanden kommen". Dann wird man vielleicht eines morgens vom Personalchef mit einer Kündigung in der Hand begrüsst und als Grund findet sich: "Aufgrund Ihres Alkoholkonsums und Ihrer Sexsucht stellen Sie ein übermässiges Risiko für die Firma dar."

Wer sich bis jetzt immer noch nicht gruselt, dem werfe ich noch ein INDECT [ZEIT online][beck-blog][winfuture] hinterher. Jetzt aber, oder?

Aber nein, das Ziel meines Artikels ist es keinesfalls Panik oder auch nur Furcht zu erzeugen.
Wie eingangs geschrieben, soll eine Sensibilisierung erfolgen, die die Menschen dazu anhält, etwas sorgsamer und bewusster mit ihren Daten umzugehen, gerade auch im täglichen Leben. Bei fast allen Daten, die man von jemandem abruft, hinterlässt man auch eine eigene Datenspur. Dies sollte man sich immer vor Augen halten.