Maexotic

It's a maexotic world ...

Der Hype Train fährt weiter

Unter Berufung auf die Marktforscher von Forrester Research ist heute auf Pressetext zu lesen:

Überraschend: Facebook und Co verlieren an Reiz
User sind sehr passiv, nur zehn Prozent erzeugen neue Inhalte

und der "Branchenkenner" Klaus Eck sagt dazu:

"Die Menschen zeigen sich in sozialen Medien viel passiver als zu erwarten"

Überraschung?

Jeder, für den diese Entwicklung überraschend ist, hat das Internet immer noch nicht begriffen.
Das Internet ändert die Menschen nicht, es schafft Möglichkeiten, zusätzlich zu denen, die die Menschen schon haben. Es liegt im Wesen des Menschen, dass alles was neu ist, erst einmal interessant ist. Hat man dann ein wenig darüber geredet und ein bisserl gegafft, dann wird es aber auch schnell wieder uninteressant. Dieses Problem kennt jeder Aktivist oder Redner; es ist leichter eine Menge Menschen spontan für etwas zu begeistern, als diese momentane Begeisterung dann über die Zeit zu retten.

hype trainIm Internet geht das noch viel schneller von statten. Es gibt eine Reihe von Early Adopters, die neue Dienste aufgreifen, darüber reden und Schienen legen. Auf denen fährt dann die Spaßgemeinde mit dem Hype Train in den Bahnhof. Zu diesem Zeitpunkt sind die Early Adopters aber schon weitergezogen. Manche Dienste haben ein gewisses Potenzial und einen Nutzen, der dafür sorgt, dass sie auch weiterexistieren, wenn der Hype Train wieder abgefahren ist und Bestandteil des täglichen Internet werden; andere sterben einfach still und leise.

Oft erkennt man, dass der Zug wieder losfährt daran, dass die Marketing-Fuzzis im Zug nach hinten zum letzten Wagon laufen und mit schlauen Strategie-Papers und Marketing-Ratschlägen den Mitreisenden vorgaukeln, dass der Zug noch im Bahnhof steht.

Passivität?

Nehmen wir Facebook. Facebook ist ein soziales Netzwerksystem. Aufgrund des großen Zulaufs ist es überaus gut dafür geeignet, dass man frühere Kontakte wiederfindet: Menschen, zu denen man früher schon im Internet Kontakt hatte (und noch hat), alte Bekannte, Schulkameraden. Viele davon sind Menschen, mit denen man auch vor Facebook schon wenig bis gar keinen Kontakt hatte. Solange es neu ist, ist man enthusiastisch, sucht nach Bekannten, vergrößert schon fast besessen seinen Freundeskreis, tauscht Nachrichten aus, man "netzwerkt" extensiv ... bis man feststellt, dass die Freundesliste in Facebook eigentlich gar nicht so verschieden ist von dem alten Telefonbuch, das in einer Schublade im Schrank liegt (bei den Älteren) oder der endlosen Liste von Namen und Nummern im Mobiltelefon.

Es gibt einen Grund, warum man die Leute auf der Telefonliste nicht anruft. Durch Facebook ändert sich dieser nicht und aus diesem gleichen Grund interessiert einen eigentlich nicht wirklich, was sie so alle treiben. Der Mensch ist ein Sammler. Die Kontakte zu haben ist gut, dass sie sich automagisch auf dem neuesten Stand halten und sich nicht alle zwei Minuten die E-Mail Adresse ändert ist noch besser - das reicht dann aber auch für die meisten.

Dazu kommt, dass die wenigsten Benutzer ihre "Freunde" wirklich verwalten - die Dienste unterstützen sie dabei auch nicht sonderlich gut. Letzteres ist wiederum fast verständlich, da die Dienste ja davon leben, dass "viel passiert". Facebook hat das erkannt und bietet immer wieder an, dass man "Freunden", mit denen länger nichts ausgetauscht hat, doch einmal wieder eine Nachricht hinterlassen solle. Hat man aber eine gewisse Anzahl von "Freunden" erreicht wird genau das zum Problem: Reizüberflutung. Ganz ehrlich? Ich kann es verschmerzen, nicht täglich mit 30 Links zu Youtube-Videos oder 20 Musik-Listen oder 100 Katzenbildern zugeschüttet zu werden. Zumal das oft das Einzige ist, was diese "Freunde" an Inhalt generieren und sich mein Geschmack und der meiner "Freunde" manchmal durchaus stark unterscheiden. Will man also den Blick auf das Wesentliche (die Themen und die Menschen, die einen interessieren) behalten und nicht seitenweise Uninteressantes durchforsten, wird man früher oder später konsequent die "Störenfriede" ausblenden.

"Also den N. habe ich gleich am nächsten Tag nachdem ich ihn als Freund hinzugefügt habe auf "ignorieren" gesetzt, weil die Menge an Katzenbildern war einfach nicht auszuhalten."

Auf twitter habe ich selbst vor kurzem mehrere soziale Todsünden begangen und mich bei Leuten, die ich teilweise sogar persönlich kenne "entfollowed". Aber es war wie eine Befreiung - für mich und meine Timeline - und ich habe deshalb noch weitere auf eine Bewährungsliste gesetzt. Der Grund waren nicht die Leute selbst, sondern ihr Kommunikationsverhalten im virtuellen Medium. Das dadurch generierte Hintergrundrauschen an für mich völlig sinnlosen, ja teilweise nervenden Nachrichten war irgendwann einfach zu viel.

Dies führt aber dazu, dass man sich bald eh wieder nur mit den Leuten befasst, mit denen man sich auch außerhalb des Internet befasst. Und mit denen tauscht man sich dann eher in direkter Kommunikation aus, als es in der Öffentlichkeit breit zu treten, was dann den Anschein von Passivität vermittelt. Mit Freunden chattet man eben nicht über twitter, wenn man Alternativen hat, die einem zumindest teilweise Kontrolle über seine eigenen Äußerungen erhalten läßt.

Inhalte

Zunächst einmal ist zu definieren, was denn nun der magische "Content" sein soll, von dem alle reden. In dem eingangs verlinkten Artikel erfolgt eine Aufteilung in

Die Gruppe der "Creators", die einen Blog betreiben, Videos und Musik hochladen oder Artikel verfassen [ ... ] "Critics", die Produkte bewerten, fremde Blogs kommentieren oder in Wikis und Diskussionsforen teilnehmen [ ... ] "Collectors", die beispielsweise Feeds abonnieren und Content zugunsten anderer User organisieren.

Jeder, der das einmal gemacht hat weiß, dass gerade die ersten beiden Gruppen Arbeit bedeuten, viel Arbeit. Dazu kommt dann möglicherweise der Frust, wenn man mit viel Zeit und Mühe 10 Artikel verfasst hat und keinen interessiert es.

Die "Critics" haben zusätzlich mit der Desorganisation des Systems zu kämpfen: wie behält man seine gemachten Kommentare im Auge, um auf Antworten zu reagieren? Gerade wenn man sie nicht in einem geschlossenen System macht, sondern mal hier mal da bei Blogs, über die man so stolpert.
Ein weiterer Spaßkiller sind sogenannte Edit Wars. Wikis locken mit "jeder kann mitmachen und soll beitragen", die Realität sieht dann aber ganz anders aus und der Enthusiasmus geht schnell verloren.

Und natürlich muß man dranbleiben. Will man Anerkennung für Content, braucht man eine Leserschaft. Die schafft man sich aber nicht, wenn man nur einmal im Monat oder gar noch seltener schreibt und dann Belangloses ("Heute waren Fifi und ich im Park" *gähn*). Wie an Neujahr werden hier die guten Vorsätze schnell von der Realität eingeholt. Ich kenne unzählige Blogs, die nach einer 1-6 monatigen Aktivphase nun seit Jahren brach liegen.

Ein weiterer wichtiger Punkt sollte sein, dass die Menschen mehr darüber nachdenken, was sie von sich veröffentlichen, und nicht mehr so freizügig mit ihren Lebensumständen und Privatleben im Internet und den sozialen Netzen hausieren gehen. Auch wenn die Zahlen nicht differenziert genug sind, so hoffe ich doch, dass dies mit ein Grund für den Rückgang ist.

Sieht man sich parallel zum Rückgang der nutzergenerierten Inhalte an wie webbasierte Spiele im Moment boomen, erkennt man sofort, wohin die freigewordene Zeit geht. Laut der Liste von AppData erreichen die Top 40 Spiele zusammen 551.468.199 (eine halbe Milliarde) aktive Spieler pro Monat und stolze 102.371.189 (100 Millionen) Spieler, die täglich spielen.

Metriken

Sucht man zB. bei Google nach Social Media Metrics hat man genug Stoff, um die nächsten Runden Bullshit Bingo problemlos zu gewinnen. Chris Brogan liefert in seinem Blogartikel "Social Media Metrics" hingegen viel realistischere und brauchbarere Ansätze.

Selbst wenn man die Menschen dazu bringt, dass sie ein Thema/eine Website liken, bedeutet das noch lange nicht, dass sie dem Informationsstrom auch folgen. Sieht man sich an, wieviele Themen viele Leute mit like quasi abonnieren, wird schnell klar, dass sie vor Überflutung gar nicht folgen können. Bei einer nicht unrealistischen Annahme von 100 abonnierten Themen und 150 Freunden sind das bei nur einer Meldung pro Woche pro Kontakt 250 Meldungen pro Woche oder 35 Meldungen pro Tag. Der Durchschnitt dürfte aber wesentlich höher und bei 200-300 Meldungen pro Tag liegen. Dies führt dazu, dass die Benutzer die Website Schnurzlprnft zwar liken, aber bei der ersten Gelegenheit aus ihrer Timeline verbannen. Dann, gemessen an der Zahl der Freunde, davon zu sprechen wie beliebt man sei und welche Reichweite man durch eine Präsenz bei Facebook oder Twitter hat, ist mehr als nur naiv.

Eine weitere Quelle von Zahlen lieferte diese Woche sysomos in "Replies and Retweets on Twitter", die zwar nett aber nicht aussagekräftig sind. Sie schreiben, sie haben 1.2 Millarden Tweets untersucht. Woher kamen die? Waren die ohne Filter aus der generellen Twitter-Timeline aller Benutzer genommen? Wurden bestimmte Tweets aussortiert? Was ist mit dummen Retweet-Bots, die einfach dem Stream der Timeline folgen und alles was zu einem Satz Schlüsselwörter passt retweeten, die aber außer dem Spam-Netzwerk, dem sie angehören, aber keinerlei echte Follower haben. Was ist mit Spam-Netzwerken? Ich habe Netzwerke von 5000 und mehr Followers gesehen, die quasi nur aus sich selbst bestehen und durch gegenseitige Retweets versuchen im Ranking oder den trending topics zu erscheinen und Klicks abzugreifen. Diese in die Statistik aufzunehmen ist, als würde man die Anzahl der versandten (nicht der angekommenen) Spam-Mails als Maß dafür heranziehen, wie verbreitet E-Mail Marketing ist und wie gut es offensichtlich funktioniert.

Und jetzt?

Im Internet sterben permanent Hypes. Manche langsam und schleichend, wie Second Life oder MySpace, manche mit etwas mehr Getöse, wie gerade eben Google Wave und manche erhalten immense Vorschusslorbeeren und schaffen es dennoch nicht den Zug zum Halten zu bringen, so wie es ganz sicher diaspora ergehen wird.

Außer den Marketing-Fuzzies ist auch niemand wirklich traurig über derartige Entwicklungen, denn - wie gesagt - war es gut, bleibt es erhalten und den anderen muß man als Benutzer nicht groß hinterherweinen.

*tuuuuuuuuuuut*
Tja, ich muß jetzt Schluß machen, die Schienen sind gelegt, die Weichen gestellt, der Zug fährt weiter. Nächster Halt? Lasst euch überraschen :-)

Quick and easy »piwik« deployment

piwik A couple of days ago a friend on mine wanted to experiment with Piwik, an open source real time web analytics software that aims to be like Google Analytics and whose use is considered appropriate to German dataprotection laws. However his Internet site consists of tons of static HTML pages that he didn't want to modify, just to test piwik. So he said:

"I wish I could configure the server to handle it."

This kept me thinking of a way to do it and the solution I have found is IMHO quite easy and elegant. Using the apache webserver module mod_ext_filter one can modify the HTML code on the fly, injecting the Piwik Javascript code snippet right before the closing </body> tag.

As a proof of concept I wrote addpiwik. The first version was a little python script addpiwik.py that did the trick. However it took like 15 times longer to deliver a static HTML page (python interpreter has to be loaded every time) so I decided to also go for a C language version addpiwik.c, which is much faster, as it only takes about 3 times longer for a page to be delivered (7.0 ms vs. 2.6 ms for a 100 KB sized page). I was a bit lazy for the C version and used the GNU getline() function, which should be fine for most current Linux and FreeBSD releases.

The program queries the environment for PIWIK_URL and PIWIK_IDSITE for maximum flexibility.

The apache setup is quite easy. First you have to define a filter:

ExtFilterDefine add-piwik mode=output cmd="/path/to/addpiwik" intype=text/html \
        outtype=text/html enableenv=PIWIK_IDSITE

Please note that there are no quotes allowed for the parameters, except for cmd.

Now we have an output filter called add-piwik that is only active for data with a content type of text/html (so it won't be used for eg. images) and the environment variable PIWIK_IDSITE has to be set for the filter to be active. This even works if the content was generated by a PHP or some other kind of script.

Now activate the filter for a directory:

<Directory /var/www/html/piwiktest/>
    SetEnv      PIWIK_URL "www.example.com/piwik"
    SetEnv      PIWIK_IDSITE "1"
    SetOutputFilter add-piwik
</Directory>

The http:// or https:// part must be omitted in PIWIK_URL, as the Javascript snippet checks for the protocol used and adds the correct prefix itself.

That's all that is needed to have piwik enabled without modifying any HTML pages or CMS templates.

Ungewollte Datenübermittlung bei squid Fehlermeldungen

Squid ist ein recht weit verbreiteter OpenSource Proxy/Cache Server. Im Falle eines Fehlers generiert der Server eigene Fehlermeldungen, die zB. so aussehen:

squid proxy error message

Das Unschöne an dieser Sache ist das Bild links oben. Das kommt nämlich nicht vom Proxy Server selbst (zB. per inline data) sondern es wird über einen Verweis auf http://www.squid-cache.org/Artwork/SN.png eingebunden. Das bedeutet, dass jeder Fehler einen Abruf des Bildes triggered und damit IP-Adressen, Browserversionen ua. preisgibt.
Auch wenn ich jetzt nicht glaube, dass squid-cache.org diese Daten missbräuchlich verwendet, ist es dennoch unschön und lässt sich recht leicht beheben.

In der Datei localprefix/etc/squid/errorpage.css findet sich die Anweisung

background: url('http://www.squid-cache.org/Artwork/SN.png') no-repeat left;
mit deren Hilfe das Bild eingeblendet wird. Kopiert man sich nun dieses Bild in einen Bereich auf dem lokalen (Intranet-)Webserver und ändert diese Anweisung entsprechend, zB.:
background: url('http://INTRANETSERV/www.squid-cache.org/Artwork/SN.png') no-repeat left;
hat man wieder etwas mehr Kontrolle über seine Daten zurückerlangt.

RITTER SPORT recht unritterlich

RITTER SPORT hatte eine ganz tolle Idee, sie veranstalten einen Fotowettbewerb:

Wir suchen die schönsten, witzigsten oder spektakulärsten Reisebilder mit unserem beliebtem Schoko-Quadrat. Präsentiert euch und RITTER SPORT an den bemerkenswertesten Ecken dieser Welt und gewinnt 1 Jahr Schokolade frei Haus! (Und zwar mindestens 10 aktuelle Tafeln pro Monat.)

Das "mindestens" war schon das Erste, was mich hat stutzig werden lassen. Also habe ich mir die Teilnahmebedingungen heruntergeladen (PDF; 100KB) und den von Schreib- und Grammatikfehlern nur so strotzenden, sechsseitigen(!) Text durchgelesen, was wohl die wenigsten Teilnehmer machen dürften.

Neben den durchaus nachvollziehbaren Klauseln über die Anforderungen an die Bilder (keine Pornographie, kein Hass, kein Rassismus, keine Volksverhetzung) und den üblichen Einschränkungen zugunsten des Veranstalters (freie Wahl der Gewinner, freie Entscheidung über Zulässigkeit von Einsendungen) findet sich die gleiche unspezifische Aussage zum Gewinn:

c. Der gewählte Gewinner erhält folgenden Preis

Für 12 Monate wird ihm jeden Monat kostenlos ein Schokoladen-Paket mit insgesamt mind. 10 Tafeln Schokolade des aktuellen RITTER SPORT Sortiments übersand.

(Anm. d. Red.: Es handelt sich nicht um einen Fehler durch cut & paste.)

Aha, "insgesamt mindestens"" also. Was auch immer das bedeuten soll ...

In den Abschnitten "10. Datenschutzerklärung" und "11. Rechteeinräumung" geht es dann ordentlich zur Sache.

Im Wesentlichen willigt man durch die Einsendung eines Fotos ein, dass RITTER SPORT sämtliche mit der Teilnahme verbundenen persönlichen Daten verwenden, und auch an beliebige Dritte weitergeben darf (speziell genannt sind Zeitungen, Fernseh- und Radiosender) und man tritt sämtliche Verwertungsrechte am einsandten Foto - nicht exklusiv - an RITTER SPORT ab.
Das bedeutet aber, dass man - egal ob man der einzige Gewinner ist oder nicht - alle Verwertungsrechte an seinem Bild abgibt und zwar nicht nur an RITTER SPORT, sondern auch an beliebige Dritte, an die RITTER SPORT die Bilder weitergeben darf. Genau genommen darf RITTER SPORT sogar die Bilder an Dritte zur Weiterverwendung verkaufen.

Das alles für 120 Tafeln Schokolade im Gegenwert von weniger als 120 € (bei einem Ladenpreis von ca. 0.95 € pro Tafel)? Und dann ist das noch nicht einmal eine Tafel pro Tag!
Doch die Schokolade erhält ja nur der (eine) Gewinner, alle anderen geben alle Rechte ab und kriegen gar nichts dafür. Und was der Gewinner nun genau erhält wird auch nicht festgelegt. Vielleicht kriegt er ja auch pro Monat eine Packung mit 10 x Minis, dann liegt der Wert des Preises bei ca. 30 €.

Auch wenn das vielleicht so klingt, ich bin keineswegs raffgierig. Dennoch bin ich der Meinung, dass die Teilnehmer an diesem Fotowettbewerb massivst ausgebeutet werden:

  • für ein Foto weniger als 120 € (oder sogar weniger 30 €) hinzulegen ist nicht viel, dafür dass sie die unbeschränkte und übertragbare Nutzungserlaubnis erhalten, aber gut, das ist der Spaß ja vielleicht wert.
  • dass das aber nicht nur für das (eine!) Gewinnerfoto gilt, sondern für alle eingesandten, da hört der Spaß schon auf.
  • sämtliche Teilnehmer (nicht nur der Gewinner) willigen ein, dass ihre persönlichen Daten beliebig verwendet und an Dritte weitergegeben werden dürfen.

Für mich ist das ganz klar Abzocke vom Feinsten.

Die Durchführung der gesamten Kampagne und auch des Blogs läuft über die 2008 gegründete Agentur elbkind und deren Mitarbeiter Ben, der die Beiträge schreibt und der Empfänger der Einsendungen ist. Ich hoffe ja, dass er die Schokolade für den Wettbewerb nicht aus der eigenen Tasche bezahlen muss, aber das würde immerhin Einiges erklären.

xtranews.de und die Sache mit dem Glashaus

Ein Tweet von Mario Sixtus, in dem es darum geht, dass das Urheberrecht mißbraucht wird, um Informationen zu unterdrücken, hat mich auf den Artikel "Loveparade-Gutachten: Die Sache mit den Fluchtwegen" verwiesen. Es scheint darum zu gehen, dass die Stadt Duisburg, unter Berufung auf das Urheberrecht, den Machern von xtranews.de verbietet irgendwelche Dokumente offenzulegen. Richtig, scheint, denn lesen kann ich es leider nicht:

xtranews.de technische Blockade

Richtig ist:
Javascript ist abgeschaltet. NoScript muss einfach sein.
Falsch ist:
Mein Browser ist Mobile Safari. Ich verwende Mozilla Firefox und ich habe die Browserkennung weder unterdrückt noch modifiziert.
Und:
nein, ich werde ganz sicher Javascript nicht anschalten, um einen einfachen Artikel lesen zu können. Für niemanden.

Über die Gründe, Besucher zu zwingen zum Lesen eines Artikels Javascript anzuschalten, könnte ich bestenfalls spekulieren. Aber durch eine blödsinnige technische Maßnahme den Zugriff zu einem Artikel zu sperren, in dem man sich wohl über eine juristische Maßnahme einen anderen Artikel zu sperren echauffiert, ist einfach nur FAIL, und zwar sowas von.

★ Einmal mit Profis! ★

Anmerkungen zum Datenschutz

Der Abruf obiger Seite von xtranews.de bindet folgende externe Elemente ein und übermittelt damit den jeweiligen Anbietern Zugriffsdaten - wenn keine zusätzlichen Vorkehrungen getroffen wurden. Diese Daten sind die IP-Adresse, die Browserkennung, der URL obiger Seite im Referer, Datum und Uhrzeit und eventuell Cookies, die diese Sites vorher schon gesetzt haben.

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  • www.adobe.com
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Icons verapplen

"Rotten Apple" © 2010 Steff Hoehne
"Rotten Apple"
© 2010 Steff Hoehne

Ich wundere mich seit einiger Zeit, dass ich immer wieder Zugriffe auf nicht existierende Bilder auf meinem Blog habe. Es handelt sich dabei um
/apple-touch-icon.png
/apple-touch-icon-precomposed.png

Nachdem ich heute nun im Quellcode einer Website über die Anweisung
<link rel="apple-touch-icon" href="/images/apple-touch-icon.png" />
gestolpert bin, habe ich etwas recherchiert und folgende Seiten gefunden:

Dort erfährt man interessante Dinge:

  1. Die ohnehin vorhandenen Anweisungen
    <link rel="shortcut icon" href="..." />
    <link rel="icon" href="..." />
    die Browser wie Firefox, Internet Explorer, Chrome und Opera verwenden, reichen natürlich für tolle Gadgets wie das iPhone nicht. Apple muss dafür eigene einführen, schließlich sind deren Icons unstandardmässig 57x57 Pixels groß.
    Wenn man das Attribut rel="apple-touch-icon" verwendet, werden die Ecken abgerundet und es wird ein tolles Schattenspiel darübergelegt.
    Will man das nicht, verwendet man rel="apple-touch-icon-precomposed" und signalisiert, dass man nicht will, dass Apple das Icon modifiziert.

    Unverständlicherweise machen das nicht alle Browser-Hersteller so, am besten auch noch gleich für jede Version ein eigenes Bild. Und sicher werden wir jetzt dann noch die Variante für das iPhone 4 mit höherer Auflösung und für das iPad kriegen, weil da sehen die 57x57 Pixel großen Popelicons sicher häßlich aus. Vielleicht verwendet Apple ja bald ein Multi-Image Format ähnlich ICO nur mit anderer Spezifikation?

  2. Man kann noch viel mehr verwurschteln, mit:
    <meta name="apple-mobile-web-app-capable" content="yes" />
    kann man dem Safari das User-Interface ausblenden und ihn in den Vollbildschirm-Modus schalten.

  3. Hat man obigen Fullscreen-Modus aktiviert, kann man sich noch über die Statusleiste her machen und sie mit
    <meta name="apple-mobile-web-app-status-bar-style" content="black-translucent" />
    halbdurchsichtig unterlegen, statt das Textfenster unterhalb davon beginnen zu lassen.

Na dann ...

Cleaning thumbnails from GNOME desktop cache

cleanthumbsThe GNOME desktop caches thumbnails of images in a directory hierarchy in $HOME/.thumbnails. However, if the original image is deleted, the thumbnail remains in the cache directory. This can lead to a massive waste of a lot of disk space:
$ du -sm ~/.thumbnails
506 ~/.thumbnails
even more if you frequently use CDROMs with images on them or create, delete and move around images a lot.

Existing solutions found on the web are based on a rather dumb "find -mtime +n" run that deletes all thumbnails older than n days and even the GNOME solution is based on age and cache size, configurable with gconf-editor:

gconf-editor screenshot setting thumbail cache

While this saves disk space it is annoying, as thumbnails of existing images are deleted in favor of younger thumbnails of no longer existing images. This is especially annoying if you have a large archive of images (from a digital camera) and browse directories you haven't viewed quite some time, as all the thumbnails have been deleted and are now recreated.

However, the thumbnails contain the original location of the image they were created from in the comment block. So my script cleanthumbs.py retrieves the location of the original image from all thumbnails and checks for their existance. If the original image is not found, the thumbnail is deleted.

Setting the value of /desktop/gnome/thumbnail_cache/maximum_age to -1 in gconf-editor disables deleting thumbnails by age and if you have quite some disk space and want fast image browsing, also set /desktop/gnome/thumbnail_cache/maximum_size to -1 and run cleanthumbs.py from time to time.

Hope this is helpful.

Hardware- und Datenschwund in Ministerien

Telegraph.co.uk berichtet "Hundreds of laptops owned by Whitehall departments lost or stolen in two years". Im Rahmen des britischen "Freedom of Information" Act hat ein Auskunftsersuchen ergeben, dass

Between June 2008 and the end of May this year [2010], more than 500 laptops were lost or stolen from 11 departments.

Freedom of Information disclosures showed that 518 laptops, 131 BlackBerrys or iPhones, 104 mobile devices and 932 electronic storage devices went missing over the past two years

Da ist es nicht verwunderlich, dass Großbritannien laufend von Datenschutzskandalen erschüttert wird.

Doch wir in Deutschland sollten nicht zu hämisch in Richtung Insel schielen. In einem Bericht titelte das Hamburger Abendblatt im April 2008 "Hunderte Computer beim Bund gestohlen"

Von 2005 bis 2007 sind in den Bundesbehörden 189 Computer, 326 Laptops, 38 Speicher-Sticks und 271 Handys samt sensibler Daten verschwunden.

Berühmtestes deutsches Opfer mit gleich zwei Laptops war die damalige Justizminsterin Brigitte Zypries "Mysteriöser Einbruch bei Zypries" (Quelle: Focus Online). Auch Deutschland hat ein Informationsfreiheitsgesetz (Gesetz zur Regelung des Zugangs zu Informationen des Bundes). Interessierte können sich also jederzeit aktuelle Daten besorgen, leider ist die Auskunft aber mit bis zu € 500 an Kosten verbunden.

Und auch im Nachbarland Österreich werden Politiker anscheinend gezielt bestohlen "Laptops führender Beamter im Umweltministerium gestohlen" und auch sonst geht einiges verloren "Notebook-Schwund in den Ministerien" (Quelle: ORF Futurezone, 2008).

Gemäß den Antworten auf die Anfrage Maiers waren es in Summe 82 Notebooks und 14 PCs, die in den letzten drei Jahren [2005-2008] aus der Obhut der heimischen Ministerien verschwanden.


Neben den enormen Kosten, die sich alleine in Deutschland auf ca. eine halbe Million Euro beliefen, enthielten die Geräte auch jede Menge an teilweise vertraulichen Daten. Natürlich betonen alle Ministerien, dass alle Daten geschützt sind, weil sie mit Hardware oder Software verschlüsselt und gesichert sind. Eine Gefahr bestünde daher nicht.

Mein Lieblingscomic trifft es ganz präzise: