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Tag 3 - der erste Ausflug

Levada dos Tornos
Heute war unser erster Ausflugstag. Der Plan für heute war ein Besuch des «Jardim Botanico», ein Auflug nach «Monte» und eine Levada-Wanderung.

Im kostenlosen Hotel-Shuttle waren noch kurzfristig Plätze frei, so dass wir gegen 11 Uhr schnell und unkompliziert nach Funchal kamen. Es wurde sogar noch viel unkomplizierter als wir anfangs dachten, da der Bus direkt am botanischen Garten hielt, unserem ersten anvisiertem Ziel für heute. Man muss das genauer spezifizieren, es war der botanische Garten der Stadt Funchal, an den ein Orchideen-Garten und ein Papageien-Garten angeschlossen sind. "Botanische Gärten" gibt es hier nämlich wie Sand am Meer.

Der Garten ist soweit ganz nett und schön angelegt und wirkt sehr durch die hohen Bäume und Palmen des Arboretum, aber im Grossen und Ganzen waren wir doch ein kleines bißchen enttäuscht. Zugegebenermassen haben wir uns aber nicht alles angeschaut. Da wir uns im Zuge der Besichtigung quasi von unten nach oben vorgearbeitet hatten (auch der botanische Garten liegt am Berg) und oben die Seilbahnstation ist, haben wir auf den tieferliegenden Orchideen- und Papageien-Garten verzichtet. Zudem hätte das noch eine Menge Zeit gekostet, die uns eventuell am Ende des Tages gefehlt hätte.

Mit der Seilbahn sind wir dann nach «Monte» hochgefahren. Wie der Name schon sagt, liegt dieser kleine Ort auf dem Berg oberhalb von Funchal und war früher ein beliebter Luftkurort, der über eine Zahnradbahn erreichbar war, die es aber schon länger nicht mehr gibt. Heute kommen die meisten Besucher über die Seilbahn direkt aus Funchal und seit kurzem auch über eine zweite Seilbahn, deren Talstation oberhalb des botanischen Gartens liegt (also so wie wir). Bedeutung hat Monte heute hauptsächlich noch durch zwei alte Kirchen, eine Friedens-Marienstatue, den tropischen Garten und die alten Herrenhäuser. Hier ist auch der Ausgangspunkt für die Korbschlittenfahrten, mit denen sich früher die betuchten Besucher zurück nach Funchal bringen liessen.

Auch wenn die Kirchen und der «Jardim Tropical Monte Palace» auf unserem Programm standen, haben wir auf deren Besichtigung (vorerst) verzichtet. Das Wetter hatte sich von strahlendem Sonnenschein in starke Bewölkung gewandelt, die Zeit war schon etwas fortgeschritten und wir wollten uns nicht "verausgaben" - grössere Fußmärsche sind wir beide im Moment nicht gewöhnt. Also brachen wir - gestärkt durch ein paar Schokokekse - zu unserer Wanderung auf.

Der erste Teil des Weges führte erst einmal den Berg hinunter. Danach - man ahnt es schon - ging es in steilen Serpentinen wieder den ganzen Berg auf der anderen Seiten hinauf und noch ein Stückchen höher zum Dorf «Curral dos Romeiros». Hier befindet sich der Zugang zur «Levada dos Tornos» ("levada dosch torno" ausgesprochen), der wir bei unserer ersten Lavada-Wanderung für ca 4 km folgen wollten.

Levadas sind schmale Bewässerungskanäle, die schon von den ersten Siedlern angelegt wurden, um das Wasser aus dem Norden in den warmen sonnigen Süden zu bringen, um es für die Landwirtschaft nutzen zu können. Madeira verfügt heute über ca 1600 km dieser Levadas, die mit minimalem Gefälle die gesamte Insel durchziehen. Neben den Levadas befinden sich heute grösstenteils schmale Pfade, mit deren Hilfe man entlang der Levadas wandern und so die Insel erkunden kann.

Leider hatten wir aber Pech - in zweifacher Hinsicht. Zum einen hatte sich der Himmel mittlerweile komplett zugezogen, zum anderen wurde die Lavada gerade gereinigt und saniert, so dass sie komplett trockengelegt war. Dies trübte das Erlebnis der Wanderung durch den Mischwald aus Mimosen- und Eukalyptusbäumen dann doch etwas. Ein paar abgebrochende Bäume, die über den ohnehin schmalen Pfad lagen und der manchmal nur 25 cm "breite" und erhebliche beschädigte Pfad selbst, stellten so manche Herausforderung dar. Wir kämpften uns aber tapfer bis an unser Tagesziel, den «Jasmin Tea Garden, den wir gegen 16:15 Uhr erreichten. Dies lies uns genug Zeit noch einen leckeren warmen Lemon-Honey-Ginger-Tee (es war inzwischen auch recht kühl geworden) und einen hervorragenden Honigkuchen zu geniessen, bevor um 16:50 Uhr dann der nächste Bus Richtung Funchal abfuhr.

Der Bus hatte aber erhebliche Verspätung (reden wir uns ein ;-)) und so gaben Bequemlichkeit, schmerzende Beine und das Verhandlungsgeschick des vorbeikommenden Taxifahrers den Ausschlag (Festpreis vereinbaren!), sodass wir direkt nach Hause fuhren (statt mit dem Bus nach Funchal und dann von Funchal nach Caniço).

Da wir ziemlich matschig waren und keine Lust auf Aufstylen für das Essen hatten, haben wir im Supermarkt eingekauft und auf unserem Balkon einen leckeren griechischen Salat und eine Flasche Rotwein «Porca de Murça Reserva 2002» bei Kerzenlicht genossen.

Der zweite Tag auf Madeira


Bilder gibt es im Album. Madeira auswaehlen, das Passwort ist das gleiche wie hier.

Heute haben wir erst mal richtig ausgeschlafen. Und irgendwie klappt das mit dem Umrechnen der Zeit (Portugal ist ja eine Stunde zurück) noch nicht so richtig. Das Ergebnis war, dass wir im Hotel kein Frühstück mehr abbekommen haben.



Also haben wir ein paar Sachen eingepackt und beschlossen unsere Erkundung von Caniço eben mit einem Frühstück zu beginnen. Im Restaurante a Lareira in der «Estrada Ponta da Oliveira n°2» haben wir einen Platz in der Sonne gefunden und uns Muffins und Apfelblätterteig zu den «Chinesa» (Espresso mit Milch) schmecken lassen.

Jetzt wissen wir auch, dass das Glockenspiel von der Pfarrkirche kommt. Die Kirche heisst "Heiliger-Geist-Heiliger-Antonius" und stammt aus dem 18. Jhd. Die vorherigen zwei Kirchengemeinden wurden schon im 15. Jhd. zusammengelegt. Im 18. Jhd wurden dann die beiden alten Kirchen abgerissen und die jetzige Kirche gebaut. Offensichlich um Ärger in der Gemeinde zu vermeiden wurde sie nach den beiden alten Kirchen benannt. Sowohl die Kirche als das (anscheinend) Pfarrhaus nebenan sind mit Fliesenkunst mit religiösen Motiven verziert.

Kaum waren wir wieder unterwegs weiter nach Norden, auf den Berg zu, wurden wir Zeuge eines Auffahrunfalls. Dabei war nicht mal ein Tourist beteiligt, sondern es hat sich offenbar um zwei Einheimische gehandelt.

Noch ein Stück weiter nördlich hat sich der Blick geöffnet und wir konnten sehen, dass es am Rand von Caniço eine ziemlich tiefe und steil abfallende Schlucht gibt und dass unsere Anlage bis direkt an den Rand heranreicht. Wir haben die Schlucht am bergseitigen Ende, also quasi am Anfang, gequert und sind dann noch ein Stück auf der anderen Seite entlang der normalen Straße zum Flughafen gegangen. Auch wenn größtenteils die Sonne geschienen hat, gab es doch immer wieder Wolkenfetzen und in Verbindung mit dem Wind war es dann doch zeitweise recht kühl. In Ermangelung anderer Möglichkeiten die Schlucht zu queren (außer unten an der Autobahn, ein paar Kilometer weiter) sind wir fast den gleichen Weg wieder zurückgegangen.

Wieder in der «Quinta Splendida» angekommen, haben wir unsere Anlage genauer unter die Lupe genommen und uns einen Überblick verschafft, wo Pool, Pool-Bar, Fitness-Raum, Terasse usw. zu finden sind. Dabei haben wir erneut festgestellt, dass es sich wirklich um eine wunderschöne Anlange handelt, nicht zuletzt, weil die maximal einstöckigen Gebäude komplett in den Garten integriert sind und aufgrund der bewachsenen Dächern teilweise fast darin verschwinden.

Gegen Abend haben wir den Internet-Point des Hotels ausprobiert und erst mal bei T-Mobile gesucht, welcher der günstigste Roaming-Provider ist. Es ist Vodafone Portugal mit teilweise erheblich niedrigeren Gebühren. Anschliessend haben wir Bilder von gestern und heute ins Album geladen. Auf dem Weg nach Caniço de Baixo ("baixo" heisst soviel wie "unten" und wird "beischo" ausgesprochen) haben wir zuhause angerufen und mitgeteilt dass wir gut angekommen sind.

Steff hatte in einem Reiseführer gefunden, dass es auf dem Weg eine sehr gute Pizzeria geben soll. Gefunden haben wir sie aber nicht. Glücklicherweise gibt es für Fussgänger ein paar (noch steilere) Pfade neben der Straße, denn an der Straße ohne Gehweg ist es schon am Tag kein Spaß und in der Nacht ist es fast lebensgefährlich. Auf der steilen und engen Straße heizen die Einheimischen mit den Autos doch erheblich.

Wir haben dann doch noch eine Pizzeria gefunden, die Pizzeria Galosol, die zur offenen Anlage des «Galo Hotel Resort» gehört. Das Essen war gut und die Preise angemessen. Der Ober war sehr nett und nachdem er den ersten Schock überwunden hatte ob der Tatsache, dass wir versuchten ein paar Brocken Portugiesisch loszuwerden, hat er uns tatkräftig beim Lernen unterstützt. Als wir gingen hat er uns freundlicherweise noch ein Taxi besorgt. Irgendwie hatten wir nämlich wenig Ambitionen uns die 2.5 km 20-30%ige Steigung hochzuquälen.

Wieder zuhause haben wir nochmals den Internet-Point unsicher gemacht und die Bilder mit Beschreibungen versehen. Es war gar nicht so leicht eine nicht-portugisische Oberfläche im Album zu erreichen, da sich der MSIE hartnäckig geweigert hat, eine englische oder deutsche Sprache zu signalisieren. Mit dem Firefox gings dann. OpenSource rulez!

Urlaubsvorbereitungen ...

... sind ein Graus :/

Da hilft dann irgendwann auch keine Liste mehr.

  • was für Kleidung und wieviel braucht man jeweils
  • braucht man für abends irgendwas Schickes?
  • was nimmt man mit, wenn es untertags 20 Grad, aber nachts auch schon mal nur 14 hat?
  • braucht man ein Badetuch, oder gibt es das für den Pool im Hotel?
  • Madeira hat 5 Klimazonen
  • pro Person sind 20 kg erlaubt. Unsere Koffer sind eindeutig zu groß und es passt zuviel hinein
  • Trekking-Schuhe, normale Schuhe, gute Schuhe, Schlappen, Turnschuhe?
  • Reisebügeleisen ja oder nein (weil schwer)?
  • alle Reiseführer oder nur zwei?
  • was zum Lesen und wenn ja wieviel (Bücher sind schwer)
  • muß noch irgendwas schnell erledigt werden für die nächsten 14 Tage?

und dann immer die Frage "wo haben wir das denn wieder hingeräumt"?

Und der Abend-Checkin am Flughafen nur bis 21 Uhr ist einfach viel zu früh :-)

Und zu allem Überfluß bootet dann das dämliche Notebook nicht mehr unter Linux sondern bleibt beim udev hängen. Unendliche Zeit später bewahrheitet sich die Vermutung "es hat was mit den Sound-Treibern zu tun" und noch später ist der Übeltäter gefunden: hfsmodem hat die ganzen Sound-Treiber ersetzt und nun tun sie nicht mehr und passen nicht zum kernel. Gar nicht so leicht das hfsmodem Zeugs wieder los zu werden aber alles wird gut. Und ich hab' noch gesagt "Lass das mit dem Modem-Zeugs, das braucht kein Mensch" :-)

Aber irgendwann ist es dann alles geschafft, die Koffer sind zu und haben nur mässig Übergewicht, das Handgepäck ist gepackt und griffbereit, jetzt noch ein paar Minuten Ruhe und dann geht's auch schon los. 5:30 Uhr aufstehen, 6:30 Uhr bei meiner Schwester und um 7:15 müssen wir am Flughafen sein. *waeh*