Maexotic

It's a maexotic world ...

Vodafon und kein Ende

Ich erhalte über die Mailserver von vodafone Spam; dummen primitiven Nigerian 419 scam, nur dass diesmal zeitgemäß ein UN-Chemiewaffen-Inspektor, der 38 Millionen USD in Syrien gefunden hat, diese mit mir teilen will.

Schlimm genug, dass deren Systeme sowas durchlassen, aber es kommt noch schlimmer. Schaut man in den Mail-Header sieht man im Klartext die Telefonnummer und damit offensichtlich den Login, der missbraucht wurde:

Received: from outgoing.email.vodafone.de (139.7.28.128)
        by deleted.thinkof.de with SMTP; 20 Oct 2013 18:16:14 -0000
DKIM-Signature: v=1; a=rsa-sha256; c=relaxed; d=vodafone.de;
        h=from:to:date:message-id:subject:mime-version:content-transfer-encoding:content-type;
        s=out; bh=6Y1OxxaAELiO+eIBLoYkf8l3mGc1YlXTNXB847equys=;
        b=lbluI7zZ3agomkvkIOQ2ZS+iC01icymN5NgWo9pEcEiTPO52Nni6R13/uf0nofpE2eFeTt
        tfcYjx80Pv9pj7bR9vhPprrfU+fCyBGG4ANXh2/6215zTQjOtv32DKOHQI2bOVaKXqbi/cuiS4ulQBIj
        w+OyBgmXm7O/yXUDiEIVs=
X-Authentication-Info: Sender authenticated as 016243xxxxx@vodafone.de (using Trusted Webmail)
Received: from smtp-05.services.internal.um.d2-net.de ([41.190.2.47]
        helo=Vodafone WebMail envelope-sender=<016243xxxxx@vodafone.de>)
        by SMTPIN-05.smtp.email.vodafone.de with SMTPA
        id 52641DA4.10796.797798; Sun, 20 Oct 2013 20:15:00 +0200
From: 016243xxxxx@vodafone.de

Ob ich da mal anrufe und ihn frage wie das läuft mit Kohle und so?

Social Media Marketing vs. Lotto spielen

Liebe nervende Freunde,

vorwiegend in Social Media Sites wie Facebook, die Links "teilen" und "mögen", bei denen man etwas gewinnen kann.
Gerade eben läuft wieder so ein Marketing-Spektakel mit Lufthansa, bei dem man 2 Flugreisen egal wohin auf der Welt gewinnen kann. Dies möchte ich exemplarisch herausgreifen.

Die Wahrscheinlichkeit für einen 5er im Lotto beträgt 1 : 55.491. Machen also bei der Lufthansa Aktion mehr als 55.491 Leute mit, ist die Gewinnchance für einen 5er im Lotto höher.
Die durchschnittliche Gewinnsumme bei einem 5er ohne Zusatzzahl liegt bei 2.705,20 € [Wikipedia] und dürfte damit höher liegen als bei der Lufthansa Aktion und liegt ganz sicher weit höher als bei den ganzen iPad2 oder iPhone Gewinnspielen mit ähnlichen Gewinnaussichten.

Ihr seid meine "Freunde", weil ich daran interessiert bin was ihr macht, wie es euch geht und was euch beschäftigt und nicht weil ich von euch Werbung erhalten will, weil ihr es toll findet euch als kostenlose Werbemultiplikatoren mißbrauchen zu lassen.

Spielt doch bitte Lotto. Euere Gewinnschancen sind weitaus höher und ihr nervt nicht permanent andere Leute damit.

Danke.

Nachtrag und Sicherheitshinweis

Die oben angesprochene Lufthansa-Aktion ist ein Fake und der Einstieg zu einem Betrug.

Die Website ist »http://germanflight.s3-website-us-west-1.amazonaws.com/« also keineswegs eine offizielle Website der Lufthansa.
Das Lufthansa-Logo kommt von »http://www.goodlogo.com/images/logos/lufthansa_logo_2741.gif«, einer Website, die Logos sammelt und aussieht als wäre sie tot und hätte auch nur 4 Wochen gelebt.
Ein (unsichtbarer) Zähler ist auch drauf, der kommt von http://widgets.amung.us/.

Klickt man nach dem Share nicht auf Facebook auf "Like" sondern auf obiger Site, so wird man umgeleitet zu »http://sheensofttech.info/germany.php«, einer Website, die zur Gruppe der GreatOnlineGiftsNow.com gehört. Diese selektiert dann zufällig eine Werbeseite aus und blendet sie ein. Dort muss man dann eine eMail-Adresse eingeben und bestätigen oder gar seine Handynummer und hat ab dann ein Abo am Hals für 2.99 € alle 5 Tage.

Man gewinnt also nicht nur nichts, man bezahlt sogar noch teuer dafür.

Facebook Betrug Facebook Betrug

RITTER SPORT recht unritterlich

RITTER SPORT hatte eine ganz tolle Idee, sie veranstalten einen Fotowettbewerb:

Wir suchen die schönsten, witzigsten oder spektakulärsten Reisebilder mit unserem beliebtem Schoko-Quadrat. Präsentiert euch und RITTER SPORT an den bemerkenswertesten Ecken dieser Welt und gewinnt 1 Jahr Schokolade frei Haus! (Und zwar mindestens 10 aktuelle Tafeln pro Monat.)

Das "mindestens" war schon das Erste, was mich hat stutzig werden lassen. Also habe ich mir die Teilnahmebedingungen heruntergeladen (PDF; 100KB) und den von Schreib- und Grammatikfehlern nur so strotzenden, sechsseitigen(!) Text durchgelesen, was wohl die wenigsten Teilnehmer machen dürften.

Neben den durchaus nachvollziehbaren Klauseln über die Anforderungen an die Bilder (keine Pornographie, kein Hass, kein Rassismus, keine Volksverhetzung) und den üblichen Einschränkungen zugunsten des Veranstalters (freie Wahl der Gewinner, freie Entscheidung über Zulässigkeit von Einsendungen) findet sich die gleiche unspezifische Aussage zum Gewinn:

c. Der gewählte Gewinner erhält folgenden Preis

Für 12 Monate wird ihm jeden Monat kostenlos ein Schokoladen-Paket mit insgesamt mind. 10 Tafeln Schokolade des aktuellen RITTER SPORT Sortiments übersand.

(Anm. d. Red.: Es handelt sich nicht um einen Fehler durch cut & paste.)

Aha, "insgesamt mindestens"" also. Was auch immer das bedeuten soll ...

In den Abschnitten "10. Datenschutzerklärung" und "11. Rechteeinräumung" geht es dann ordentlich zur Sache.

Im Wesentlichen willigt man durch die Einsendung eines Fotos ein, dass RITTER SPORT sämtliche mit der Teilnahme verbundenen persönlichen Daten verwenden, und auch an beliebige Dritte weitergeben darf (speziell genannt sind Zeitungen, Fernseh- und Radiosender) und man tritt sämtliche Verwertungsrechte am einsandten Foto - nicht exklusiv - an RITTER SPORT ab.
Das bedeutet aber, dass man - egal ob man der einzige Gewinner ist oder nicht - alle Verwertungsrechte an seinem Bild abgibt und zwar nicht nur an RITTER SPORT, sondern auch an beliebige Dritte, an die RITTER SPORT die Bilder weitergeben darf. Genau genommen darf RITTER SPORT sogar die Bilder an Dritte zur Weiterverwendung verkaufen.

Das alles für 120 Tafeln Schokolade im Gegenwert von weniger als 120 € (bei einem Ladenpreis von ca. 0.95 € pro Tafel)? Und dann ist das noch nicht einmal eine Tafel pro Tag!
Doch die Schokolade erhält ja nur der (eine) Gewinner, alle anderen geben alle Rechte ab und kriegen gar nichts dafür. Und was der Gewinner nun genau erhält wird auch nicht festgelegt. Vielleicht kriegt er ja auch pro Monat eine Packung mit 10 x Minis, dann liegt der Wert des Preises bei ca. 30 €.

Auch wenn das vielleicht so klingt, ich bin keineswegs raffgierig. Dennoch bin ich der Meinung, dass die Teilnehmer an diesem Fotowettbewerb massivst ausgebeutet werden:

  • für ein Foto weniger als 120 € (oder sogar weniger 30 €) hinzulegen ist nicht viel, dafür dass sie die unbeschränkte und übertragbare Nutzungserlaubnis erhalten, aber gut, das ist der Spaß ja vielleicht wert.
  • dass das aber nicht nur für das (eine!) Gewinnerfoto gilt, sondern für alle eingesandten, da hört der Spaß schon auf.
  • sämtliche Teilnehmer (nicht nur der Gewinner) willigen ein, dass ihre persönlichen Daten beliebig verwendet und an Dritte weitergegeben werden dürfen.

Für mich ist das ganz klar Abzocke vom Feinsten.

Die Durchführung der gesamten Kampagne und auch des Blogs läuft über die 2008 gegründete Agentur elbkind und deren Mitarbeiter Ben, der die Beiträge schreibt und der Empfänger der Einsendungen ist. Ich hoffe ja, dass er die Schokolade für den Wettbewerb nicht aus der eigenen Tasche bezahlen muss, aber das würde immerhin Einiges erklären.

DRM und die feuchten Träume der Computer-Spieleindustrie

Die letzte Version von "Die Siedler", die ich gespielt habe, ist Die Siedler II. Durch den IGN.com Artikel The Settlers 7 Hands-on - Dominate your enemies and raise a kingdom habe ich festgestellt, dass sich in dieser Serie von Blue Byte seit dieser Zeit grafisch und strategiemässig einiges getan hat.

Leider hat sich aber Ubisoft entschlossen über das Spiel und den Spieler die totale Kontrolle ausüben zu wollen. Deshalb wurde das Spiel mit einem DRM-Schutz versehen, der das Spielen nur erlaubt, wenn der Spieler online ist. Einige Fragen diesbezüglich beantwortet die Online Services Platform Q&A von Ubisoft UK. Demzufolge muß man sich

  • Online registrieren, um das Spiel spielen zu können
  • während des Spielens permanent online sein
  • Unterbrechung der Online-Verbindung führt zu einer Unterbrechung des Spiels
  • Spieldaten werden online und offline gespeichert

Ubisoft führt als großen Vorteil an, dass man dafür das Spiel auf beliebig vielen PCs und beliebig of installieren darf/kann. Über die Seriennummer des Spiels in Verbindung mit dem persönlichen Account wird der Spieler authentifiziert und weil der Spielstand online gespeichert wird, kann (muss?) man - ohne vorher die PCs synchronisieren zu müssen - mit dem aktuellen Spielstand weiterspielen. Die Installations-CD/DVD ist zum Spielen nicht erforderlich.

Die gravierenden Nachteile sind aber:

  • ohne Internetverbindung kann man das Spiel nicht spielen
  • ist das DSL weg, kann man das Spiel nicht spielen
  • ist man unterwegs und hat kein mobiles Internet, kann man das Spiel nicht spielen
  • sind die Server von Ubisoft weg, kann man das Spiel nicht spielen
  • da die Seriennummer an den Benutzer-Account gekoppelt ist, kann man das Spiel nicht weiterverkaufen
  • beschliesst Ubisoft, dass die Leute jetzt gefälligst "Die Siedler 8" spielen sollen und schaltet die Server ab, kann man das Spiel nicht mehr spielen
  • Ubisoft weiß immer genau, wie oft, zu welchen Zeiten, wie lange und von welchen Rechnern aus die Leute spielen. Überwachung total.
  • das Speichern der Spielstände online dient natürlich nur einem Zweck: wenn zwei Mitglieder der Familie das Spiel auf verschiedenen PCs spielen wollen und jeder will seinen eigenen Spielstand, dann sollen sie auch zwei Spiele kaufen und sich zweimal registrieren.

Damit hätte Ubisoft endlich das erreicht, was die Spieleindustrie schon lange wollte: totale Kontrolle über das Produkt und den Käufer. Was den Spieleherstellern ja schon lange eine Dorn im Auge ist, dass man das Spiel einmal durchspielt und dann weiterverkauft - ohne dass der Hersteller daran nochmals verdient - hat sich damit auch erledigt.
Kann noch jemand außer mir die € und $ in ihren Augen glänzen sehen? Zumindest tun sie das noch.

Offensichtlich hat Ubisoft nichts aus dem Spore-Disaster gelernt, das Electronic Arts 2008 einstecken musste. Nachdem bekannt wurde, dass das Spiel mit dem SecuROM DRM geschützt sein würde, brachen die Verkäufe des wohl meist erwarteten Spiels für 2008 ein, Vorbestellungen wurden storniert. Die Welle der negativen Bewertungen für Spore bei Amazon, rein basierend auf der Verwendung des SecuROM DRM, taten ihr Übriges. Dafür war die gecrackte Version ohne DRM der totale Renner bei den Bittorrents. In nur einem Monat schaffte es 500000 Downloads, ein bisher für ein Spiel nie erreichtes Ergebnis. Dies schlug solche Wellen, dass sogar Forbes unter dem Titel "Spore's Piracy Problem" einen Artikel darüber brachte.

Durch die DRM Politik und die Verwendung von SecuROM, das einen extrem schlechten Ruf hat und das Verhalten von Spyware an den Tag legt, hat sich EA massivst selbst geschadet. Statt dass es die Spieler gezwungen hätte das Spiel zu kaufen, wurde es zum am meisten piratisierten Spiel aller Zeiten und das DRM wurde als Legitimisierung für die illegalen Downloads angesehen. Dazu kommt, dass die Spieler einer legalen Kopie des Spieles viel mehr Probleme mit dem Spiel aufgrund des DRM hatten, als die Spieler der gecrackten, DRM-freien Version. Damit hat EA zudem auch noch die Käufer bestraft.

Wann werden die Hersteller endlich verstehen, dass je weniger man die Konsumenten gängelt, desto kaufwilliger sind sie. DRM trägt dazu nicht bei.

Ihr kostenloses Apple iPad

Apple iPad Scam on FacebookAm 27. Januar 2010 hat Apple das iPad angekündigt. Die Werbe- und Hype-Maschinerie des Internet hat ihr Übriges dazu getan, dass aus dem iPad statt eines "IDontCare" ein "IMustHave" wurde.

Aber das Internet wäre nicht was es ist, wenn nicht sofort auch Spammer und andere zwielichtige Gestalten auf den Hype-Train aufspringen und versuchen würden, daraus Kapital zu schlagen.

Auf Facebook hat eine Webpage-Fanseite mit Namen "Apple iPad Giveaway – Be The First To Get One!" aktuell bisher 92,342 Fans angezogen (die Zahl im Bild rechts ist von vorgestern). Das muss man sich einmal vorstellen: 100000 Leute fallen auf solch dreiste Abzocke herein und bekennen sich auch noch dazu.
Facebook ist für derartige Angebote perfekt geeignet, da jedesmal, wenn ein Benutzer ein "Fan" wird (darum ist das auch eine Bedingung), alle seine Freunde darüber informiert werden. Dies sorgt dafür, dass sich das Angebot ganz schnell durch einen Schneeballeffekt selbst bekannt macht.

Aber wenn sie doch das iPad kriegen? Das ist in der Tat nicht einmal ausgeschlossen. Der Preis dafür wird aber wahrscheinlich den Preis des iPad um einiges übertreffen.

Wie funktioniert das?

Das System dahinter nennt sich auf neudeutsch Affiliate, was die Bedeutung von Partner oder Zweigstelle hat. Neben einigen seriösen Affiliate-Programmen großer Firmen, gibt es auch jede Menge, die an der Grenze der Legalität oder zumindest des Anstandes arbeiten.

Manche dieser Affiliate-Programme ersetzen im Internet die Drückerkolonnen von früher. Gelangt man auf so eine Webseite, ist man - ohne entsprechende Einstellungen oder Add-Ons im Browser - erst einmal in einer endlosen Reihe von immer neuen Webseiten gefangen, die alle die E-Mail-Adresse oder sogar reale Post-Adreßdaten abfragen. Natürlich muss man überall sein Einverständnis erteilen, dass man kontaktiert werden darf. Das Ergebnis sind dann Unmengen von Spam. Aber was tut man nicht alles für ein kostenloses iPad. Der Affiliate freut sich über ein paar Cent, jedesmal wenn ein Partner die E-Mail-Adresse bekommen hat.

Neben den reinen Spammern gibt es die Probeabos. Man willigt in Probeabos ein, die man sicher nicht möchte, aber es sind ja nur Probeabos. Wie so oft, verlängern diese sich allerdings automatisch in kostenpflichtige Abos mit langer Laufzeit, wenn man nicht rechtzeitig kündigt. Nicht jeder tut das und nicht mit allen Abos und schon hat die Firma gewonnen. Nicht zu vergessen, dass für den Affiliate immer ein paar Cents oder sogar Euros abfallen.

Und dann gibt es noch die Super-Sonderangebote. Ähnliche Angebote kennt man auch bei uns aus dem Werbefernsehen. Meist werden Mobiltelefone, Fernseher und Spielekonsolen "verschenkt", wenn man einen (überteuerten) Mobilfunkvertrag mit einer Laufzeit von 24 Monaten abschliesst. Und hier sind wir dann endlich am Ziel. Das iPad erhält man, wenn man sich zB. einen Plasmafernseher für € 2000 kauft, der mit guter Wahrscheinlichkeit einen Wert/Ladenpreis von € 1000 hat .

Ist man also letztendlich bei seinem "kostenlosen" iPad angelangt, hat man auf dem Weg dahin bereits einen viel zu hohen Preis dafür bezahlt.

Und der Affiliate? Wenn jeder der 100000 Fans oben mitgespielt hat, und er für jeden nur 1 Euro erhalten hat, kann sich jeder selbst ausrechnen, dass das ein ganz passabler Verdienst ist dafür, dass die Website gerade mal 2 Wochen existiert, er so gut wie keine Arbeit und auch keinen Aufwand damit hat.
Und wenn es nur 10% waren ... ist das immer noch eine nette Summe.

Telefonabzocke Gewinnversprechen BMW Coupe gewonnen - 09005739750

Nachdem ich einige Zeit Ruhe hatte, war es heute einmal wieder soweit. Der Herr "Friedrich von Haber" (oder "Friederich von Haaber"?) teilte mir mit, dass ich ein BMW Coupe inkl. Spritkosten gewonnen hatte oder einen Geldwert in bis zu gleicher Höhe. Ich müsste nur die Nummer 09005739750 zurückrufen, am besten gleich, aber sicher innerhalb von 48 Stunden.

[UPDATE 2010-02-06] Neue Nummer, neuer Name, neues Glück. Heute war es eine Dame, die sich als "Carmen Götz" gemeldet hat. Natürlich wieder ein BMW Coupe, inkl. Spritkosten und Versicherung für ein Jahr. Die Rufnummer ist nun 0900-5-455800 oder anders geschrieben 09005 455800 oder 09005455800.
Ich habe den Mustertext unten entsprechend angepasst.

Natürlich war verbotenerweise die Rufnummer des Anrufenden unterdrückt und es wurden keinerlei Angaben zu den Kosten des Anrufs der 0900 Nummer gemacht.

Habe sofort per eMail eine Beschwerde bei der Bundesnetzagentur eingereicht.

Jeder Betroffene sollte sich schnellstmöglich ebenfalls bei der Bundesnetzagentur beschweren. Nur wenn genügend Beschwerden eingehen kann die Bundesnetzagentur die Rufnummer sperren lassen und ein Inkassoverbot verhängen.

[UPDATE 2010-02-08] Vielen Dank an Manfred Krätke für den Link in den Kommentaren. Die Bundesnetzagentur führt eine Liste eingeleiteter Maßnahmen, in der man nachsehen kann, ab wann eine Nummer gesperrt wurde und ab wann für eine Nummer ein Inkassoverbot verhängt worden ist.

Einfach zB. nachfolgenden Text in das eMail-Programm kopieren, fettgedruckte Stellen fertig ausfüllen/korrigieren und absenden.

Betreff: Gewinnversprechen 0900 5 739750
An: rufnummernmissbrauch@bnetza.de

Mein Name
Meine Straße und Hausnummer
Meine Adresse

Sehr geehrte Damen und Herren,
um ca. Anrufzeit Uhr am Anrufdatum erhielt ich einen Anruf (meine Telefonnummer), in dem mir eine Automatenstimme, die sich als Frau "Carmen Götz" ausgibt mitteilte, ich hätte ein BMW Coupe inkl. Spritkosten und Versicherung im Wert von € 30000 oder einen Geldpreis in bis zu gleicher Höhe gewonnen.
Um meinen Gewinn zu erhalten, soll ich innerhalb von 48 Stunden das Callcenter unter der Rufnummer 09005455800 zurückrufen.

Es wurde keine Angabe zu den Kosten für den Anruf der 0900 Nummer gemacht.
Die Anruferkennung (Nummer des Anrufers) war unterdrückt.

Ich erkläre, dass ich kein Einverständnis gegeben habe, auf dem oben genannten Wege kontaktiert zu werden.

Ich fordere Sie auf diesem Treiben ein Ende zu setzen und diese 0900 Rufnummer sofort zu sperren und ein Inkassoverbot zu verhängen.

Mit freundlichen Grüßen,

Mein Name

Die Auskunft der Bundesnetzagentur für Diensterufnummern 0900 liefert:

Diensteanbieter:
Krankenkassen Auskunft
Verbind.z.allen Kassen e.V.
Haselstr. 9
5400 Baden
SCHWEIZ

Datum der Zuteilung der Rufnummer:
9.Juni.2009 ; 12:23 Uhr

Eine kurze Recherche ergab, dass diesem "Diensteanbieter" auch folgende Rufnummern zugeteilt sind:
09005739444 09005739577 09005739588 09005739750 09005739751 09005739555

UPDATE 2010-01-06
Eine weitere Rufnummer, die nun verwendet wird, ist die 09005590030 / 0900 5 590030 (Danke an Patrick für den Kommentar). Diese ist eingetragen auf:

Diensteanbieter:
Mitchell Care Systems Ltd.
Great Hampton Street 69
B186EW Birmingham
GROSSBRITANNIEN

Datum der Zuteilung der Rufnummer:
16.Juli.2009 ; 10:30 Uhr

Natürlich hat man nichts gewonnen. Es geht nur darum, die Leute dazu zu bringen dort anzurufen und sie ca. 30 Minuten für 3,69 €/min am Telefon festzuhalten (und damit den Anrufer mit 110 € zu schädigen).

Ein paar Hinweise:

  • Warum soll man eine Nummer zurückrufen, wenn die Anrufer einen sowieso schon am Telefon haben und das auch gleich klären könnten?
  • bis zu bedeutet, dass der Gewinn zwischen 1€ und dem Preis des BMW liegen kann. Ratet mal was am wahrscheinlichsten ist (wenn überhaupt).
  • Niemand hat per Telefon etwas zu verschenken. Es handelt sich fast ausschließlich um Anrufe, bei denen etwas verkauft werden soll, bei denen gestohlene Datensätze verifiziert werden sollen (Name, Anschrift, Telefon, Bankdaten), bei denen sensible Daten abgefragt werden sollen (zB. Bankverbindungen) oder bei denen die Angerufenen auf teuere Sonderrufnummern gelockt werden sollen.
    Niemals sensible Daten (Kontodaten) preisgeben! Niemals ein Einverständnis erklären!
    Am besten gar nicht auf ein Gespräch einlassen und sofort auflegen - oder einfach für 2 Minuten den Hörer beiseite legen und sie plappern lassen. In der Zeit können sie niemanden anderen belästigen.
  • Man kann das (ausgehende) Anrufen von 0900-Nummern beim Telefonanbieter sperren lassen. Dies sollte man vor allem dann machen lassen, wenn es sich beim Anschlußinhaber um ältere Menschen handelt, die primär Opfer solcher Anrufe werden, oder man "hilfreiche" Kinder im Haus hat, die einem mit einem solchen Rückruf einen Gefallen tun wollen. Natürlich hilft das auch, wenn man eine 0900-Nummer nicht als solche erkennt, vor teueren Fehlanrufen.

0692582255 - Telefonterror

Bild aus GNOME Desktop Theme

Auch wenn ich kein direkt selbst Betroffener bin, landen doch sehr viele betroffene Leute täglich auf meinem Blog, die nach der Nummer 0692582255 suchen. Um einen themenbezogeneren Anlaufpunkt zu ermöglichen, habe ich alles in diesem Artikel zusammengefasst.

Was ist das für eine Nummer? Formatiert man diese Nummer besser lesbar, nämlich als (069) 258-2255 sieht man sofort, dass es sich um eine Nummer aus Frankfurt handelt. Im Impressum der SEB Bank findet man "Telefon: 069 - 258-0", also ist die Nummer aus dem Nummerblock der Bank. Damit dürfte feststehen, dass die Anrufe von der SEB Bank in Frankfurt ausgehen. Dies deckt sich mit Aussagen von Besuchern in den Kommentaren meines Blogs und auch mit dem, was die Leute bei WhoCallsMe.com in den Kommentaren hinterlassen.

Wieso ist da nie jemand dran? Der Grund dürfte sein, dass der Anrufer ziemlich sicher mit einem sogenannten Predictive Dialer arbeitet. Zusammengefasst bedeutet das, dass ein Programm Telefonnummern anruft. Damit die Menschen im Callcenter keine Zeit damit verschwenden darauf zu warten, bis Leute abnehmen, die ja vielleicht gar nicht zu Hause sind, ruft das Programm gleich sehr viele Nummern an, diejenigen, die drangehen, werden mit den Mitarbeitern des Callcenter verbunden. Jetzt kann es natürlich passieren, dass gerade alle Mitarbeiter in Gesprächen sind. Dann spielt der Dialer für gewöhnlich entweder eine Information ein ala "bitte warten Sie einen Moment, es sind gerade alle Leitungen belegt", oder er legt einfach wieder auf.

Das ist ja ätzend! Was kann man dagegen tun? Ja, es ist in der Tat mehr als ätzend und die SEB Bank (oder das von ihnen beauftragte Callcenter) sind nicht die einzigen, die so vorgehen. Das sieht auch die Bundesnetzagentur so, und hat deshalb in einer Pressemeldung vom 21. September 2009 (PDF) mitgeteilt, dass sie nun dagegen vorgehen werden:

Die belästigenden Telefonanrufe mithilfe eines Predictive Dialers stellen eine rechtswidrige Nummernnutzung dar, welche die Bundesnetzagentur zum Einschreiten nach § 67 Abs. 1 Telekommunikationsgesetz (TKG) berechtigt. Danach kann die Bundesnetzagentur bei der gesicherten Kenntnis von der rechtswidrigen Nutzung einer Rufnummer die Abschaltung dieser Nummer gegenüber dem Netzbetreiber anordnen.

Man sollte also eine E-Mail an die Bundesnetzagentur schreiben und sich beschweren. Das geht sehr einfach und halbwegs formlos und könnte etwa so aussehen:

Betreff: 0692582255 - Predictive Dialer
An: rufnummernmissbrauch@bnetza.de

Mein Name
Meine Straße und Hausnummer
Meine Adresse

Sehr geehrte Damen und Herren,
um ca. Anrufzeit Uhr am Anrufdatum erhielt ich einen Anruf (meine Telefonnummer) von der Rufnummer 0692582255.
Ein Gespräch kam nicht zustande; als ich abgehoben habe, hat die Gegenseite aufgelegt.
Dies legt die Verwendung eines sogenannten "Predictive Dialers" nahe und stellt für mich eine unzumutbare Belästigung dar. Ich bitte Sie gegen die Verursacher entsprechende Schritte einzuleiten.

Ich erkläre, dass ich kein Einverständnis gegeben habe, auf dem oben genannten Wege kontaktiert zu werden.

Mit freundlichen Grüßen,

Mein Name

Ist man schon öfter angerufen worden, kann man das auch mit hineinschreiben und dann halt wann man zuletzt angerufen wurde, oder eine Liste der Anrufzeiten (sofern vorhanden). Obigen Text einfach per Cut'n Paste in das Mailprogramm übernehmen, fertig ausfüllen und absenden.
Die Bundesnetzagentur kann nur etwas dagegen unternehmen, wenn sich genügend Leute beschweren.
In nur 2 Minuten kannst Du eine(r) davon sein und dazu beitragen, dass derartige Anrufe in Zukunft unterbunden werden. Worauf wartest Du noch?
Um andere zu motiveren mitzumachen, darfst Du auch gerne einen Kommentar hinterlassen, wenn Du mitgemacht hast. Die Felder für eMail-Adresse und Website brauchen nicht ausgefüllt werden, die eMail-Adresse wird in keinem Fall veröffentlicht :-D

Die Ärzte, die Krankenhäuser, die Politiker

Da haben Ärzte doch tatsächlich Patienten an Krankenhäuser "verkauft". Ok, das ist sicher nicht nett, vielleicht sogar unethisch, aber genauso ein Geschäft, wie es viele Millionen Male in anderen Branchen täglich passiert. Sei es in nicht so ganz gesellschaftstauglichen Bereichen, wenn Taxi-Fahrer Liebesbedürftige an ihre Stamm-Bordelle fahren und dafür eine Vermittlungsprämie kassieren, sei es in diversen Clubs und Verbänden, die "Kooperationen" mit Bankinstituten, Kreditkarteninstituten oder Versicherungen schließen, wovon "ganz klar" die Mitglieder profitieren, die dadurch "Vergünstigungen" erhalten. Nein, nein, sonst profitiert da niemand davon, alles nur für die Kunden. Und natürlich ist es nur zum Besten der Menschen, wenn sich die Politiker mit Lobbyisten und Waffenhändlern treffen und sich von denen aushalten (Essen, Reisen, Urlaub, Prostituierte, ...) lassen.
Soviel zum "Außergewöhnlichen" derartiger Vorfälle.

Natürlich sind die Schreier schnell bei der Hand:

Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD):
"Kumpanei zum Schaden der Versicherten"
Verstehe ich nicht. Haben wir nicht ein flächendeckendes System der gleichmässigen Gesundheitsversorgung mit garantiert hoher Qualität? Haben wir nicht fixe Kostensätze für Leistungen und Medikamente? Wieso ist dann ein Versicherter betrogen oder wird ihm Schaden zugefügt, wenn der Arzt einen Blinddarmpatienten statt in KKH A in KKH B einliefert, gerade wenn sie auch noch in der gleichen Stadt sind? Und wenn doch KKH B so mies ist und die Ärzte dort lauter Kurpfuscher, warum werden sie nicht rausgeschmissen? Und bin ich denn daran gebunden, dahin zu gehen, wohin der Arzt das gerne hätte? Nein. Eben!
Gesundheitsexperte Karl Lauterbach (SPD):
Beispiel Krebspatienten: "Sie müssen in die Klinik verlegt werden, die optimal für die Behandlung ihrer speziellen Krankheit geeignet ist, nicht in das Krankenhaus, das die meisten Bestechungsgelder auf den Tisch legt. Wer nicht optimal versorgt wird, geht ein höheres Todesrisiko ein. Da dürfen Patienten nicht vom Arzt versteigert werden, sondern sie müssen nach bestem Wissen und Gewissen an die geeignetste Klinik überwiesen werden."
(Quelle: Ad Hoc News)
Aha ... es gibt also Krankenhäuser, die nicht "optimal" für (Krebs-)Patienten geeignet sind. Was heißt denn "nicht optimal"? Und wieso dürfen Krankenhäuser überhaupt Patienten aufnehmen, für die sie nicht geeignet sind? Und woher weiß ich denn (oder der Arzt), ob ein Krankenhaus für den Patienten "geeignet" ist? (Ich bin kein Arzt, vielleicht muß man sowas als Arzt wissen, aber kennt jeder Arzt alle Fachbereiche aller Krankenhäuser und deren fachliche Bewertung? - glaube ich nicht). Im übrigen halte ich das Beispiel für mehr als konstruiert, aber als Experte, will man halt auch mal was Tolles daherlabern, was die Presse druckt, vor allem im Wahljahr.

Da stellen sich mir ein paar weitere Fragen;

  • Ist es denn auch böse, wenn im Erdgeschoß eines Ärztehauses auch gleich eine Apotheke ist?
  • Ist es böse, wenn ein Zahnarzt immer den gleichen Kieferorthopäden oder immer das gleiche Dentallabor beauftragt?
  • Ist es böse, wenn ein Arzt für die Auswertung von Blutproben immer das gleiche Labor beauftragt?
  • Ist es böse, wenn mir der Orthopäde eine Überweisung für eine CT ausschreibt und erwähnt, dass eine Praxis, die das machen kann, hier gleich um die Ecke ist?
  • Ist es böse, wenn ich mir jeden Monat für 500 € in immer der gleichen Apotheke Medikamente hole und dafür statt der Packung Papiertaschentücher schon mal ein Shampoo, eine Pflegecreme oder eine Packung Tee geschenkt bekomme?
  • Ist es denn in Ordnung, wenn ich als Patient auf ein Medikament verzichten muß, mit dem über die Jahre hinweg eine optimale Einstellung/Dosierung gefunden wurde und das jetzt zugunsten eines anderen Medikaments eines anderen Herstellers mit geringfügig (har har) anderer Zusammensetzung nicht mehr von der Krankenkasse bezahlt wird und somit alles mehr oder weniger von vorne losgeht?
  • Ist es in Ordnung, wenn man die Kassenpatienten im Unklaren darüber läßt, wie teuer die Medikamente sind? Wenn man jahrelang selbst 5 € zuzahlt und dann feststellt, dass das Medikament (das man ja jetzt auch nicht mehr bekommt, weil zu teuer) gerade mal 5.65 € kostet (die Kassenleistung also gegen null geht, man aber 10 € Praxisgebühr für das Rezept an die Krankenkasse abdrückt) und man, fuer 0.65 € mehr, es auch weiterhin haben kann, wenn man auf die tolle Krankenkasse und ihre Pharma-Verträge pfeift?

Am besten gefällt mir in der Debatte bisher aber:

Verbraucherschutzministerin Ilse Aigner (CSU):
"Patienten sind keine Handelsware"
Anscheinend hat sie mit ihrer Kollegin Ursula von der Leyen zusammen die letzten 1000 Jahre unter einem Stein gelebt.
Seit wann sind Patienten keine Handelsware? Wie sonst könnte eine Arztpraxis einen Wert haben, gemessen an der Anzahl der Patienten? Oder ein Arzt eine Reputation basierend auf den klingenden Namen seiner Kunden? Solange ein Gesundheitssystem "wirtschaftlich" ausgelegt ist, sind Patienten immer "Handelsware". Das fängt schon beim Buhlen der Krankenkassen um Mitglieder an und hört nicht bei den Ärzten auf, die Patienten gegen Geld an Krankenhäuser verschachern.

Was ich aber äußerst bedenklich finde ist, dass das weder der Bundesgesundheitsministerin noch der Verbraucherschutzministerin klar zu sein scheint. Also kriecht doch einfach zurück unter den Stein oder fahrt doch wieder mal mit dem Dienstwagen in den Urlaub, aber haltet euch aus solchen Diskussionen und Entscheidungen einfach raus.

Und dann hätte ich gerne jemanden, der sich darum kümmert, dass man z.B. in München als Kassenpatient einen ganz simplen Termin beim Augenarzt zum Durchchecken unter 8 Wochen kriegt (schon erstaunlich, wo wir doch viel zu viele Ärzte haben) und ich hätte auch gerne, dass manche Ärzte ihr Kassenbudget nicht schon Mitte des Monats aufgebraucht haben und dann die Praxis zusperren könnten, weil irgendwelche Politiker und sonstige Bonzen sich irgendwelchen weltfremden Blödsinn ausdenken.